Zur Massentötung von Rindern in Deutschland und Europa

13.02.2001

Die Bundesregierung hat sich zu schnell und zu leichtfertig zur sinnlosen Massentötung von 400.000 Rindern entschlossen.

Es ist unzweifelhaft, daß der Absatz und damit der Markt für Rindfleisch eingebrochen ist. Der Staat muß die Bauern unterstützen, indem er aufkauft und auch schlachtet.

Es darf aber kein sinnloses Abschlachten von 400.000 Tieren geben. Dies ist aus ethischen Gründen nicht vertretbar. Es ist gut, dass es hierüber eine breite Diskussion in Deutschland gibt und die Bevölkerung das Töten aus rein finanziellen Erwägungen heraus ablehnt. Denn das Argument, dass es keinen anderen Weg gibt, als die geschlachteten Rinder und auf BSE getesteten Rinder zu Tiermehl zu verarbeiten und zu verbrennen, ist falsch.

Das Vertrauen der Käufer kann nur zurückgewonnen werden, wenn die ungetesteten Bestände an altem Rindfleisch, die in den Kühlhäusern in großer Zahl vorhanden sind, durch frisches und getestetes Fleisch ersetzt werden. Dies ist ein unerlässlicher Schritt. Hierdurch werden viele Rinder, die jetzt "gekeult" werden, ihrer Bestimmung - als Nahrungsmittel - zugeführt.

Ein zweiter Schritt muss hinzukommen: Die Bundesregierung sollte alle vorhandenen Möglichkeiten ausnutzen, um wertvolle Nahrungsmittel, in die Bereiche der Welt zu bringen, in denen jetzt Hunger und Elend herrschen. Das vorgetragene Argument, dass durch einen kostenlosen Export Märkte zerstört werden, trifft nicht für alle Regionen der Welt zu.

Ich plädiere deshalb dafür, daß die getöteten und getesteten Rinder - nach einem entsprechenden Test - in Länder geliefert werden, in denen momentan eklatante Not herrscht und entgegen der landläufigen Meinung auch keine Märkte zerstört werden.

Berlin, den 13.02.2001