Faire Politik für Familien!
Kinderbetreuung nicht gegen finanzielle Förderung ausspielen!
Gerechter Umgang mit Familie bedeutet, Familien finanziell zu unterstützen und dafür Sorge zu tragen, dass Familien die Rahmenbedingungen vorfinden, die für eine familienfreundliche Gesellschaft notwendig sind.
Politik und Gesellschaft sind derzeit mehr als je zuvor gefordert, die schwierige Erziehungsaufgabe der Eltern aktiv zu unterstützen. Mit unserem familienpolitischen Konzept „Faire Politik für Familien“ wollen wir Familien daher nicht nur finanziell weiter stärken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, sondern auch die Erziehungskompetenz der Eltern unterstützen und fördern. Um Konflikte innerhalb der Familie, deren Ursache in einer Überforderung sowohl der Eltern als auch der Kinder liegen kann, abzubauen, sollen Familienbildungs- und Beratungs-möglichkeiten für alle angeboten werden.
Das schreckliche Ereignis in Erfurt am 26. April 2002 hat uns alle zutiefst erschüttert. Es hat uns auch auf dramatische Art und Weise vor Augen geführt, wie wichtig Familie ist. Und wie wichtig es ist, dass Menschen in unserer Gesellschaft nicht allein gelassen werden. Aufgrund derartiger Ereignisse fragen wir uns immer wieder, hat die Gesellschaft ihre Werte inzwischen verloren? Sind sie einer großen Beliebigkeit gewichen? Woran orientieren wir uns im Leben, bei der Erziehung, im täglichen Umgang miteinander? Fehlt den Menschen nicht oft die Erfahrung von Geborgenheit in der Familie.
Fragen, die schwierig zu beantworten sind. Aber wir betrachten es derzeit als eine unserer vordringlichen Aufgaben, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Familie ist für uns nicht einfach dort, wo Kinder sind. Diese Definition ist zu beliebig. Familie ist dort, wo Eltern dauerhaft Verantwortung für ihre Kinder übernehmen und Kinder Verantwortung für ihre Eltern. Ehe und Familie sind in unseren Augen eng miteinander verbunden. Beides sind zentrale Fundamente unserer Gesellschaft.
Immer wieder stellen wir fest, dass Jugendliche, die scheinbar das Gefühl für die Realität verloren haben und schreckliche Gewalttaten begehen, sich vor ihrer Tat mit ihren Problemen alleingelassen fühlten. Wenn Nähe und Vertrauen zu den Eltern fehlen, geraten junge Menschen leicht in Gefahr, mit Situationen konfrontiert zu werden, die sie seelisch überfordern. Politik und Gesellschaft müssen die Erziehungsaufgabe der Eltern aktiv unterstützen.
Als christlich orientierte Politikerinnen und Politiker wollen wir einen Beitrag dazu leisten, indem wir die Rahmenbedingungen schaffen, damit Familie wieder in allen Familien gelebt werden kann. Darüber hinaus plädieren wir für die Vermittlung grundlegender, christlicher Werte durch Erziehung und Bildung.
Berlin, den 10.05.2002
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