Zum gestrigen Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses über das Gesetz zur Einführung des Ethik-Unterrichts äußert sich der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB:
„Das mit den Stimmen von SPD, Linkspartei und den Grünen verabschiedete Gesetz zur Einführung eines Ethikfaches an Berliner Schulen ab dem kommenden Schuljahr ist eine Kampfansage an den konfessionellen Religionsunterricht. Dieser Beschluss entzieht dem Lernort Schule eine entscheidende Bildungschance. Die religiöse Dimension unseres Lebens, die ein grundsätzliches menschliches Bedürfnis und einen Wesenszug des Menschseins darstellt, wird ausgeblendet. Ein Unterricht, der aufgrund der gebotenen weltanschaulichen Neutralität des Staates notwendigerweise rein informativen Charakter haben muss, kann nur aus der Distanz über fremde Inhalte sprechen, nicht aber diese vermitteln und erst recht nicht zur Ausbildung eines eigenen religiösen bzw. weltanschaulichen Standpunktes befähigen. Ein für alle verpflichtender staatlicher Ethikunterricht ignoriert überdies, dass auch allgemeine ethische Werte und Normen einer letztgültigen Begründungsperspektive bedürfen.
Der konfessionelle Religionsunterricht wird durch diesen Beschluss faktisch verdrängt, da für die Schüler keine Wahlmöglichkeit zwischen beiden Fächern besteht, und der Religionsunterricht deshalb als zusätzliches Fach in den Randstunden der ohnehin vollen Stundentafel besucht werden muss. Vom rot-roten Senat wird hier ein Weg beschritten, der die grundlegenden christlich-abendländisch geprägten Werte unserer Kultur gezielt ins Abseits drängt. Damit wird jungen Menschen die Fähigkeit zum interreligiösen und interkulturellen Dialog vorenthalten.“
Berlin, den 24.03.2006
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