Zu den wiederholten Äußerungen Kardinal Meisners bezüglich der Verzichtbarkeit des „C“ im Parteinamen der Union hat der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB, auf der 42. EAK-Bundestagung in Heidelberg grundsätzlich Stellung genommen:
„Das „C“ im Parteinamen ist kein Gütesiegel, sondern Anspruch, Herausforderung und Selbstbindung. Es gleicht einem Kompass und ist insofern für die Politik und Programmatik der Union unverzichtbar.
Als Protestanten wissen wir uns als lebendiger Teil und mündige Glieder der Kirche und nicht bloß als demütig-stumm empfangendes Gegenüber eines autoritären kirchlichen Lehramtes. Schon das trennt uns von der selbst in der römisch-katholischen Kirche äußerst umstrittenen Position Meisners.
Als evangelische Christen in der Politik wissen wir aber vor allem auch, dass das politische bzw. weltliche Amt anders geartet ist und auch sein muss als das geistliche Amt der Kirche. Mit Barmen verwerfen wir gewiss die „falsche Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens werden“ (5. These). Gerade dieses Bewusstsein war bei den Gründungsvätern und
-müttern der Union vor 60 Jahren bei der Parteigründung entscheidend. Genau dieses Be-wusstsein gilt es gerade heute wieder neu zu stärken.
Wir verwerfen aber auch – frei nach Barmen formuliert- die falsche Lehre, als gäbe es in politischen Dingen von irgendeiner Seite aus – und sei es vom geistlichen Amt der Kirche – einen moralisch absoluten bzw. höherwertigen Standpunkt.“
Berlin, den 13.06.2005
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